Den richtigen Züchter finden
Wenn die Entscheidung für einen Hund gut überlegt ist, stellt sich die nächste wichtige Frage:
Wo finde ich einen seriösen Züchter?
Gerade heute, wo es Züchter scheinbar „wie Sand am Meer“ gibt, ist die Wahl entscheidend für ein gesundes und harmonisches Zusammenleben. Für Hundeanfänger ist es oft nicht leicht, den Überblick zu behalten. Deshalb hier einige Orientierungspunkte:
Woran erkennt man einen seriösen Züchter?
Ein verantwortungsvoller Züchter …
- züchtet in der Regel nur eine Rasse, höchstens zwei
- hält nur wenige Zuchttiere bei sich zuhause.
- informiert Sie ausführlich über die Rasse, ihre Eigenheiten und Bedürfnisse
- steht Ihnen auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite
- versucht nicht, Ihnen einen Welpen „aufzuschwatzen“
- erkundigt sich nach Ihren Lebensumständen (Platz, Zeit, Erfahrung etc.)
- lässt seine Hündin höchstens einmal im Jahr, besser noch alle 1,5 Jahre werfen und gibt ihr ausreichend Erholung
- setzt seine Hündin erst ab der 2. Läufigkeit ein und nicht länger als bis zum 8. Lebensjahr
- lässt die Elterntiere auf rassetypische Krankheiten untersuchen
- gibt die Welpen frühestens mit 8 Wochen ab
- ermöglicht, die Mutterhündin mit ihren Welpen zu sehen und zeigt ggf. auch den Vater (oder Fotos)
- hält die Wurfkiste und das Welpenzimmer sauber und gepflegt
- zieht neugierige, aufgeschlossene Welpen groß
- erlaubt Besuche ab der 4.–6. Woche
- prägt und sozialisiert die Welpen (verschiedene Geräusche, Untergründe, Menschen, Tiere, Spielzeug)
- gibt die Welpen geimpft, mehrfach entwurmt, mit Gesundheitszeugnis und Chip/Tätowierung und Ahnentafel ab
Vorsicht vor Massenzüchtern!
Gerade bei Retrievern gibt es viele schwarze Schafe, die ausschließlich auf Profit aus sind.
Ihre Welpen sind oft besonders günstig, aber der Preis wird mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere bezahlt.
Massenzüchter …
- setzen ihre Hündinnen als „Wurfmaschinen“ ein (mehrmals jährlich, bis ins hohe Alter)
- verzichten auf Gesundheitsuntersuchungen (zu teuer)
- verpaaren die Hunde wahllos
- verkaufen Welpen oft über Internetportale für 300 € oder weniger
- sparen bei Impfungen, Entwurmungen und Sozialisation
- halten Welpen in Kellern, Käfigen oder Schuppen, ohne Umweltreize, ohne Kontakt zu Menschen
Die Folgen:
Viele dieser Welpen sind krank, schwach geprägt und entwickeln später große Probleme im Verhalten.
Selbst mit bester Erziehung lassen sich Unsicherheit, Ängstlichkeit oder Aggression oft nur noch mildern, aber nicht mehr vollständig beheben. Zudem können Tierarztkosten schnell mehrere tausend Euro betragen.
Anzeichen für einen unseriösen Züchter
- Billigpreise, Welpen als „Schnäppchen“
- mehrere Rassen im Angebot
- sehr viele Zuchthündinnen und Würfe
- keine Impfungen, keine Entwurmung
- die Mutterhündin ist nicht zu besichtigen
- Besuche sind unerwünscht
- Welpen jünger als 8 Wochen werden abgegeben
- Mutterhündin und Welpen machen einen ungesunden Eindruck
- Welpen sind ängstlich oder scheu
- der Verkäufer ist nicht der Züchter selbst
Fazit
Retriever sind aufgrund ihres Wesens und Aussehens sehr beliebt, und genau das nutzen unseriöse Züchter aus. Sie locken mit niedrigen Preisen und teilweise gefälschten Papieren.
👉 Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich die Zuchtbedingungen, die Auflagen und die Gesundheitsergebnisse genau zeigen lassen. Ein seriöser Züchter wird das stolz und offen tun!